Medikamentös
Liegt der Gynäkomastie, also der Vermehrung der Drüse, eine hormonelle Störung zugrunde, kann diese zunächst medikamentös therapiert werden. Eine Untersuchung des Hormonhaushaltes sollte routinemäßig erfolgen. Es ist allerdings fraglich, ob die Hormontherapie einen Einfluss auf die Gynäkomastie hat. Oftmals bleibt der gewünschte optische Effekt einer Reduktion leider aus. Dann kann eine chirurgische Behandlung der Gynäkomastie sinnvoll sein.
Bei einer einseitigen oder schmerzhaften Gynäkomastie sollte auch beim Mann an Brustkrebs gedacht werden und dieser Verdacht durch beispielsweise eine Mammographie, Kernspintomographie oder eine Stanzbiopsie ausgeschlossen werden. Im jugendlichen Alter empfiehlt sich vor einer Operation der Gynäkomastie eine hormonelle Untersuchung.
Operativ
Handelt es sich um eine reine Lipomastie, ist diese in der Regel mit einer Fettabsaugung sehr gut zu behandeln.
Während für viele Jahre bei der Männerbrust-OP der Grundsatz galt, dass sich insbesondere eine vergrößerte Brustdrüse nur durch einen mehr oder weniger langen Schnitt chirurgisch entfernen lässt, wissen wir heute, dass die (Wasserstrahl assistierte) Fettabsaugung eine sehr gute Alternative zur Operation darstellt. Die Wasserstrahl assistierte Fettabsaugung wurde bei uns in der Praxis mitentwickelt und ist somit seit vielen Jahren erfolgreich im Einsatz. Der Gründer der Praxisklinik Brahmsallee gilt als Spezialist auf diesem Gebiet.
Der entscheidende Unterschied bei der Männerbrust-Operation durch die Fettabsaugung ist die fast unsichtbare Narbe von ca. 5 mm Länge. Durch die von uns mitentwickelte Wasserstrahl-Fettabsaugung in Kombination mit speziellen Instrumenten ist es möglich, neben dem Fettgewebe auch hartnäckige, feste Drüsenanteile der Männerbrust zu entfernen.
Bei den zahlreichen, mit dieser Wasserstrahl-Methode behandelten Gynäkomastie-Patienten, die wir seit 2006 operiert haben, musste nur vereinzelt eine zusätzliche Drüsenentfernung mit einem halbkreisförmigen Schnitt um den Warzenhof herum erfolgen. Dieses Vorgehen war früher in nahezu allen Fällen nötig.
Ein eventuell vorhandener Hautüberschuss schrumpft in der Regel binnen weniger Monate nach der OP wieder zurück auf ein normales Maß.
Im Extremfall liegt ein zusätzlicher Hautüberschuss vor, der entfernt werden muss. Hier gibt es mehrere Techniken, die sich hinsichtlich des späteren Narbenverlaufs unterscheiden. Zumeist ist jedoch eine Entfernung der Haut zirkulär um die Brustwarze herum ausreichend.
Die Männerbrust-Operation in all ihren Erscheinungsformen erfolgt bei uns in örtlicher Betäubung. Sollten aber Vorbehalte von Seiten des Patienten bestehen, so ist auch eine Männerbrust-OP in Narkose möglich, allerdings nicht nötig. Der Eingriff erfolgt ambulant – sie können somit am selben Tag wieder nach Hause gehen.
Um Schwellungen zu vermeiden, wird die Brust nach der OP noch für einige Zeit gekühlt.
Nach dem operativen Eingriff bei einer Gynäkomastie sollte für ca. sechs Wochen ein Kompressionshemd getragen werden. Eine Rückkehr in den Berufsalltag ist normalerweise bereits nach wenigen Tagen wieder möglich. Mit Sport sollten die Patienten allerdings mindestens zwei Wochen warten.