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Anaplastisch-großzellige Lymphom (ALCL)

Wie steht es um die Sicherheit der Implantate?

Eine Brustvergrößerung kann gewisse Risiken bergen. Um Ihnen die berechtigte Sorge davor zu nehmen, haben wir Ihnen nachfolgend einige Informationen zu dem Thema aufbereitet. Natürlich gehen wir entsprechende Komplikationen und Risiken einer Brust-OP auch gemeinsam in einem ausführlichen Beratungsgespräch durch und beantworten Ihnen gern alle offenen Fragen.

Die medizintechnischen Fortschritte der letzten Jahre haben zu einer deutlichen Verbesserung der Sicherheit von Implantaten beigetragen. Grundsätzlich kann jedoch niemand garantieren, dass Brustimplantate ein ganzes Leben lang im Körper verbleiben können. Neben dem Risiko der Kapselfibrose, also der narbigen Verhärtung der vom Körper automatisch gebildeten Hülle um das Implantat, kann es auch zu Implantatschäden kommen. Die Silikonhülle des Implantates kann im Laufe der Jahre brüchig werden und zu Durchlässigkeit führen. Einige Hersteller geben mittlerweile „Rissgarantien“, weil sie von der Langlebigkeit ihrer Implantate überzeugt sind. Das heißt jedoch nicht, dass ein solcher Garantiefall niemals eintreten kann.

Können Brustimplantate Brustkrebs hervorrufen?

Die Frage, ob Implantate eine Brustkrebserkrankung verursachen oder begünstigen können, hören wir von vielen unserer Patientinnen. Bislang wurde sie immer mit „Nein“ beantwortet. Seit ca. 2011 kommt es jedoch zu weltweiten Fallberichten einer speziellen Form der Krebserkrankung bei Trägerinnen von Brustimplantaten.

Aktuell wird die Diskussion geführt, dass bestimmte Implantate eine besondere Form von Lymphdrüsenkrebs, das „Brustimplantat-assoziierten anaplastischen Großzell-Lymphom (BIA-ALCL)“, verursachen können. In Deutschland sind bislang nur sehr wenige Fälle bekannt geworden. Insbesondere die Ursachen sind noch nicht geklärt. Es scheint die Beschaffenheit der Implantatoberfläche eine besondere Rolle zu spielen. Solche mit ganz glatter Oberfläche oder aber mit einer ganz fein aufgerauten (mikrotexturierten) Oberfläche scheinen ein geringeres Risiko zu haben als raue (makrotexturierte) Implantate. Auch scheint das verwendete Material einiger Implantattypen, im Speziellen Polyurethan, einen Zusammenhang mit der Krebsentstehung zu haben.

All diese Aussagen sind jedoch noch sehr vage und wissenschaftlich nicht hinreichend geklärt, um eindeutige Empfehlungen geben zu können. Deshalb sehen auch die deutschen und amerikanischen Behörden derzeit keinen Grund, ein Verbot dieser Implantate auszusprechen.

Eine Stellungnahme des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte zu ALCL

Dazu hat das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte folgende Stellungnahme vom 4. April 2019 abgegeben:

„Das BfArM steht in engem Austausch mit den europäischen und internationalen Partnerbehörden sowie den medizinischen Fachgesellschaften und ist Mitglied verschiedener Arbeitsgruppen, die sich mit der Bewertung des Risikos des Brustimplantat-assoziierten anaplastischen Großzell-Lymphoms (BIA-ALCL) befassen.

Dieses spezielle Lymphom, welches in der implantierten Brust als T-Zelllymphom entstehen kann, ist bisher weitgehend unerforscht. Weltweit wurden bisher ca. 800 Fälle bei etwa 35 Millionen Implantierten dokumentiert, in Deutschland wurden bisher 12 Fälle von BIA-ALCL an das BfArM gemeldet.

Patientinnen mit Brustimplantaten haben dementsprechend nach aktueller Erkenntnislage ein sehr geringes aber dennoch nicht auszuschließendes Risiko für die Entwicklung eines BIA-ALCL. Das BfArM informierte darüber erstmalig am 04.02.2011 auf seiner Homepage.

Gegenstand der europäischen Zusammenarbeit in der „Task Force on Breast Implant Associated ALCL“ ist es u.a., gemeinsam Daten über diese seltene Krankheit zu erfassen und Informationen auszutauschen. Bei einer in der wissenschaftlichen Literatur geschätzten Anzahl von weltweit etwa 35 Millionen verkauften Brustimplantaten ist die Anzahl von BIA-ALCL-Fällen durch internationale Behörden auf weltweit ca. 800 beziffert worden. Die deutliche Mehrheit der bekannten BIA-ALCL-Fälle wurde bei Patientinnen mit texturierten Implantaten beobachtet. Bei der Bewertung dieser Zahlen ist jedoch auch zu berücksichtigen, dass beispielsweise in Deutschland wie auch in Europa insgesamt in ca. 90% der Fälle texturierte Implantate verwendet werden.

Die Symptome eines ALCL im Zusammenhang mit Brustimplantaten sind entweder eine Flüssigkeitsansammlung in der Umgebung des Implantats frühestens 1 Jahr nach Implantation (ein sogenanntes Spätserom), oder eine Knotenbildung an der Gewebekapsel. Beide Erstmanifestationen sind für die Betroffenen und die behandelnden Ärztinnen bzw. Ärzte in der Regel gut erkennbar. Bei einer Diagnose im frühen Stadium der Erkrankung ist die Prognose als sehr gut zu bezeichnen. Als therapeutische Maßnahme ist die Entnahme des Implantats und der Kapsel in der Regel ausreichend. Zur frühzeitigen Erkennung etwaiger Komplikationen werden generell eine jährliche Nachsorgeuntersuchung bei einem Facharzt und die Kontrolle per Ultraschall empfohlen. Auch die FDA, die bisher eine regelmäßige Untersuchung mittels Magnetresonanztomographie empfohlen hatte, schloss sich aktuell den auch in Deutschland und der EU geltenden Empfehlungen der Nachsorge mittels regelmäßiger Ultraschalluntersuchungen an.“

ALCL in der Praxisklinik Brahmsallee in Hamburg

Um Sie an dieser Stelle zu beruhigen: Uns ist kein einziger Fall dieser speziellen Erkrankung bei unseren Patientinnen in den 22 Jahren bekannt, in denen wir selber tausende Brustvergrößerungen mit Implantaten durchgeführt haben.

Sprechen Sie mit Dr. med. Ole Welling über Ihren Wunsch der Brustvergrößerung mit Implataten bei uns in Hamburg.

Selbstverständlich verfolgen wir die Diskussion aufmerksam und werden unsere bisherigen und zukünftigen Patientinnen über die laufenden Entwicklungen informieren. Im Rahmen des Aufklärungsgespräches erfahren Sie gern weitere Details.